ESG – Environmental – Social – Governance
Was ist ESG?
ESG steht für Environmental, Social and Governance (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung). Es handelt sich dabei um eine aus dem Finanz- und Risikomanagement abgeleitete Bonitätsbewertung bzw. ein Rating für ‚nachhaltige‘ Unternehmensführung.
ESG ist eine zusätzliche Bewertungsebene, die neben der finanziellen Performance zeigt, welchen Risiken ein Unternehmen im Bereich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung ausgesetzt ist und wie es mit diesen Risiken umgeht.
ESG-Kriterien werden zunehmend von Investoren, Unternehmen und Regulierungsbehörden genutzt, um ’nachhaltige‘ Praktiken zu fördern.
Eine ‚offizielle‘ Definition von ESG in der EU findet sich in der CSRD §29 (2) bzw. als Checkliste in den ESRS 1, AR16.
Übersicht der drei Risiko-Komponenten:
Environmental (Umweltrisiken)
Diese Komponente bewertet, wie ein Unternehmen auf ökologische Herausforderungen reagiert und welche Maßnahmen es ergreift, um seine Umweltauswirkungen zu minimieren.
Dazu gehören:
- Klimawandel und Treibhausgasemissionen
- Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien
- Ressourcenverbrauch und Abfallmanagement
- Umweltschutzmaßnahmen und Biodiversität
- Wasserverbrauch und -management
Social (Menschenrechts-Risiken)
Diese Komponente befasst sich mit den sozialen Auswirkungen der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens und dessen Beziehungen zu Mitarbeitern, Lieferanten, Kunden und der Gemeinschaft.
Dazu gehören:
- Arbeitsrechte und Arbeitsbedingungen
- Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz
- Diversität und Inklusion
- Menschenrechte und ethische Lieferketten
- Kundenzufriedenheit und Datenschutz
Governance (Risiken der Unternehmensführung)
Diese Komponente untersucht die internen Systeme, Praktiken und Verfahren, die ein Unternehmen zur Einhaltung von Gesetzen, Vorschriften und ethischen Standards implementiert.
Dazu gehören:
- Unternehmensethik und Integrität
- Zusammensetzung und Unabhängigkeit des Vorstands
- Vergütungspolitik für Führungskräfte
- Transparenz und Offenlegung von Finanz- und Nichtfinanzinformationen
- Korruptionsbekämpfung und Whistleblower-Schutz
Bedeutung von ESG
- Risikomanagement: ESG-Kriterien helfen Unternehmen, Risiken besser zu identifizieren und zu managen, die aus Umwelt- und Sozialveränderungen sowie Governance-Problemen resultieren können.
- Investitionsentscheidungen: Investoren nutzen ESG-Kriterien, um Unternehmen zu identifizieren, die nachhaltige und langfristig profitable Geschäftsmodelle verfolgen. ESG-Investitionen können zu stabileren Renditen und geringeren Risiken führen.
- Regulatorische Anforderungen: Zunehmend setzen Regierungen und Regulierungsbehörden weltweit Vorschriften durch, die Unternehmen zur Offenlegung ihrer ESG-Praktiken verpflichten.
- Wettbewerbsvorteil: Unternehmen mit starken ESG-Praktiken können sich von ihren Wettbewerbern abheben und eine positive Markenwahrnehmung sowie Loyalität von Kunden und Mitarbeitern aufbauen.
- Gesellschaftliche Verantwortung: ESG-Praktiken tragen zur Erfüllung der gesellschaftlichen Erwartungen an Unternehmen bei und fördern eine nachhaltigere und gerechtere Welt.
Weitere ESG Gesetze
CBAM - CO2 Grenzausgleichs-mechanismus
CSDDD - Lieferketten-Sorgfaltspflicht Richtlinie
EUDR - Entwaldungsverordnung
ECGT - Verbraucherstärkungs-Richtlinie
IFRS - Klimabezogene Offenlegung
GCD - Umweltaussagen Richtlinie
LkSG - Lieferkettensorgfalts-pflichtengesetz
SFDR - Sustainability Finance Disclosure Regulation
VSME – Freiwilliger Berichtsstandard für KMU
Wie geht es weiter?
Finden Sie heraus, wie Ihr Unternehmen durch die ESG-Regulatorik betroffen ist und was die für Sie passenden Schritte sind, um durch diese Fülle an Themen und Vorgaben zu navigieren.